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Antonius und Luc in Rarir im Gespräch mit der misstrauischen Händlerin und Bäckerin Tallulah |
Nahe Rarir:
In Verkleidung als Fischer trafen Sondereinsatzkräfte aus Ar,
Taruentanier und Rotkastige nahe des Tambergolfes und nahe der Küste im
Hinterland ein – abgesetzt von Tarnen und mit einigen Kisten voller Waffen.
Diese wurden auf Karren verladen, und in der Gegend um Rarir machten sich
Antonius und Luc daran, ein Schiff aufzutreiben. In Rarir wollten sie erfahren,
ob sich eines der dortigen Flotte erwerben ließ, die in den Küstenhäfen vor
Anker liegt. Sie sprachen mit der Händlerin Talulah – gaben vor, ihr Schiff sei
im Sturm gekentert, an den Klippen zerschellt. Sie bräuchten ein
hochseetüchtiges, um in den Fischgründen vor Cos nach Flügelfisch zu fischen.
Doch da ging nichts ohne das Zutun der Tatrix des ortes, und die war nicht
zugegen.
Dafür traf Marcus aus Kasra ein – brenzlig für Luc, denn natürlich
kennt er Marcus und Marcus ihn. Daher wollte Luc sich aufmachen, an den Flusshäfen
von Rarir nach Fischern zu suchen oder großen Reedern, die ein Schiff veräußern
wollen. Doch sie wurden zunächst gestoppt, mussten bei einer misstrauischen
Wache ihre Fischmesser– und Speere abgeben. Schließlich erfuhren sie von einem
weiteren Händler, Rannug, dass die Hochseeschiffe für gewöhnlich in Häfen wie
Brundisium oder Belnend ankern – auch die aus Rarir, und am dortigen Flusshafen
wohl kein örtlicher Reeder oder Fischer anzutreffen sei. So ließen sie sich
ihre rostigen Fischmesser zurückgeben, brachen mit der kleinen arer
Einsatzgruppe und den Karren auf, um auf der Straße nach Brundisium zu gelangen.
Sie passierten unterwegs einen kleineren Küstenort, und hier fanden
sie einen Reeder, der schließlich nur allzu bereit war, gegen gute Bezahlung
eines seiner Schiffe abzutreten. Kein großes, kein kleines, gerade richtig. Und
gut, dass es nun in einem unauffälligerem Ort lagert als Brundisium. Dort wurde
es beladen. Es wurde bemannt und schließlich eine kleine orstkundige Crew von
Fischern angeheuert, die die Fanggründe vor Cos gut kennen. Gold wird ihren
Mund verschließen, so bald sie verstehen, was der wirkliche Zweck der Reise ist
– und wenn der Auftrag erfüllt ist, ist es ohnehin nicht mehr wichtig, ob sie
in den Tavernen ihrer Heimat damit prahlen, mit echten arer Soldaten und sogar
Taruentaniern ein Abenteuer erlebt zu haben…
Derweil in Selnar:
Cäcilia, die Heilerin aus Ar verhandelte noch mit einem Händler auf
dem Markt, als ihre Aufmerksamkeit auf den Tumult vor der Heilerei in Selnar,
in der sie ihrer Tätigkeit nachging, gelenkt wurde. Was war da los? Die Wachen,
welche vor der Heilerei Posten bezogen hatten, um die Gefangene Amira con
Turmus, die sie die ganze Zeit beschützte, zu bewachen redeten aufgeregt
durcheinander , waren in heller Aufruhr.
Sie liess am Händlerstand alles stehen und liegen und eilte ins
Heilerhaus. Amira war geflohen, aber wie, wenn doch die Wachen vor der Tür
standen? Cäcilia sieht sich um, dachte nach, und als sie über den rand der
Mauer in die Tiefe sah, konnte sie unten etwas erkennen, was dort nicht
hingehörte. Nicht, dass sie annahm, Amira könnte von der Mauer gesprungen sein,
das wäre doch verrückt. Oder doch? Cäcilia redete noch auf die Wachen ein, um
irgendetwas herauszufinden, doch niemand hatte eine Ahnung. Sie machte ihnen
noch Vorhaltungen, um jeglichen Verdacht der Mithilfe zu zerstreuen und
beschloss, sich selbst auf die Suche zu machen. Amira konnte sich nicht in Luft
aufgelöst haben. Zunächst wollte sie der Sache unterhalb der ca 10 Meter hohen
Mauer auf den Grund gehen, und tatsächlich, dort war Blut, viel Blut. Sie sieht
sich um, die Wachen waren noch oben in der Nähe des Marktes und suchten dort
alles ab, schnell suchte sie Geäst, brach Zweige aus den dichten Büschen, um
die Spur, den Blutfleck zu verwischen. dabei entdeckte sie das aus einigen
Laken zusammengeknotete Seil, mit dem Amira sich offenbar von der Mauer
abgeseilt hatte. Cäcilia liess auch das verräterische Seil verschwinden,
stopfte es in ihre Tasche, und machte sich auf die Suche.
Nur langsam kam sie voran, es war mühselig, abgelegen vom Weg und
sie war sich nie sicher, ob sie richtig war: In der Ferne hörte sie nun die
Stimmen der Wachen auf der anderen Seite der Insel und setzte sich ins Gras, um
eine Pause einzulegen, ihre Füsse schmerzen vom Laufen auf unwegsamen
Gelände.
Plötzlich tauchte vor ihr auf dem Weg ein einfach gekleideter Mann
auf, geflickte Tunika, schmutzige Hände, sie sprang auf aus dem Gras, tat so,
als wäre sie auch gerade des Weges dahergekommen und auf dem Weg zu einem
Hausbesuch, grüsste. Er stellte sich als Gnaeus, ein Fischer von den
Tauschinseln vor, doch irgendetwas an ihm passte nicht zusammen. Seine
Wortwahl und der Ausdruck in seinem Gesicht passte nicht zur Einfachheit seiner
Erscheinung. Als sie sich ihrerseits vorstellte, glaubte sie eine
Reaktion wahrzunehmen und sie befürchtete, dass man ihr in Selnar bereits auf
die Schliche gekommen war.
Doch den Priesterkönigen sei Dank, konnte er sie nach einigem
misstrauischen Umeinandergeschleiche, letztendlich zu Amira führen. Schwer
verletzt lag sie in der abgelegenen Hütte des Fischers, um sie herum, wie
Cäcilia dann wahrnahm, Bo und die Heilerin Alja aus Belnend. Cäcilia machte
sich sofort daran, Alja unter die Arme zu greifen, zusammen behandelten sie
Amiras komplizierten Beinbruch, welchen sie sich wohl beim Sturz von der Mauer
zugezogen hatte. Nicht wirklich gut ausgerüstet für solch eine Behandlung
musste Amira einiges an Schmerzen aushalten. Letztendlich war alles getan, was
getan werden konnte und Amira fiel in einen gnädigen Schlaf, nachdem man
besprochen hatte, wie man in zwei Tagen vorgehen würde.
In zwei Tagen, so hatte Cäcilia am Morgen von dem Kontaktmann aus Ar
erfahren, würde es soweit sein. Ein Schiff würde am Hafen liegen von Selnar,
ein scheinbar harmloses Handelsschiff mit Fischern und Fischhändlern, doch
würde auf dem Schiff im Lagerraum nicht nur Fisch lagern, sondern Kisten voller
Waffen.
Cäcilia gab Cato, es stellte sich heraus, dass es sich bei Gnaeus um
Cato handelte, noch einige Instruktionen, da er sich nun erstmal allein um
Amira kümmern musste. Cäcilia musste zurück. Vielleicht konnte sie am nächsten
Tag noch einmal nach Amira sehen, doch nur, wenn sie sicher war, dass ihr
niemand folgen würde.