Sklavenhaus Crispus

Sklavenhaus Crispus

Mittwoch, 10. Mai 2017

So viel Neues




Sklavenhaus Crispus in Lydius
 



Da war sie nun, angekommen in Lydius, im Haus ihres Vaters. Jemand hatte Lucia dorthin berufen, da es mit ihrem alten und kränkelnden Vater bergab ging. Es hätte sie keine Nachricht härter treffen können als diese, nicht ihres Vaters wegen, sondern, dass man von der ältesten Tochter des Julius Crispus erwartet, dass sie sich nun all der Dinge annimmt, die da kommen, da sind, und gewesen sind, denn ein einziger Blick in die Bücher ihres Vaters genügte, um festzustellen, dass er kurz vor dem Bankrott steht. Und wo war Cecilia, ihre jüngere Schwester? Lucia wähnte sie hier, hier in ihrem Elternhaus bei ihrem Vater. Cecilia würde sich um alles kümmern, Vater hatte doch bereits einen gut betuchten Gefährten ausgesucht.
Stattdessen findet Lucia ein heruntergewirtschaftetes Sklavenhaus vor, lange wurde hier nicht mehr geputzt, geschweige denn Sklaven verkauft. Ihr Vater lag den ganzen Tag im Bett, und eine eher minder gut ausgebildete Sklavin kümmerte sich mehr schlecht als recht um ihn. Aber ihr Vater war nicht ein alter kränkelnder Mann, so wie man ihn sich vorstellt. Nein, Julius war nach wie vor der Tyrann, wie Lucia ihn in Erinnerung hatte. So erbärmlich er in seinen Kissen lag, welche mit sonderbaren eingetrockneten Flecken versehen waren, ewig nicht gewaschen wurden, der Schein trug. Alle Nase lang rief er nach ihr, um sich zu beschweren, letztendlich ihr die Schuld zu geben für das ganze Dilemma, in dem er nun steckte, und sie. Zu dem Verbleib von Cecilia konnte er nichts sagen, sie war wohl einfach abgehauen. Ja ja, Lucia war damals auch nur allzu gerne fortgegangen mit Gaius nach Rovere, und später nach Victoria. Aber Cecilia, nein, die hatte gefälligst hier die Stellung zu halten. Lucia würde jemanden beauftragen, der sie ausfindig machen würde, und dann... das wissen nur die Priesterkönige.

Gaius war noch immer in Rovere, dort wollte sie ihn zunächst auch lassen, schliesslich hatte er dort wichtige Dinge zu erledigen. Zudem wird Lucia ihre Schwester Cecilia  finden, und ihr irgendwie beibringen, was auch immer man darunter verstehen mag, nach Lydius zurückzukehren, damit Lucia ihr gewohnt luxuriöses Leben weiter führen konnte.

Auch gab es keinerlei Bestand an Ware, die einzige Sklavin war die, welche ihren Vater betreute. Doch war es nur eine Frage der Zeit, bis auch sie sich aus dem Staub machte. Lucia würde sie vorher verkaufen, verkaufen müssen, denn die Kassen des Sklavenhauses sind leer, die Bücher schlecht geführt, und Lucia weiss noch nicht, ob irgendwo in Lydius noch irgendwelche Rechnungen zu begleichen waren. Ihr nächster Gang wäre naheliegend in die Taverne, doch vorher würde sie am Hafen nach neuen Angestellten Ausschau halten, so mancher ist doch froh eine Arbeit zu haben. Sie brauchte Wachen und jemanden, der neue Sklaven besorgte, damit die Kassen endlich wieder klingeln.


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