Sklavenhaus Crispus

Sklavenhaus Crispus

Montag, 15. Mai 2017

Lydius und Crispus, Schmutz und Glanz

Lucia ist nun schon eine kleine Weile in Lydius, doch an die dunklen Häuser und all dem Schmutz, der ihr hier begegnet, würde sie sich wohl nie gewöhnen. Keine prunkvolle Allee führt durch das Stadttor, keiner dieser wundervollen Gärten, keine luxuriösen Villen, welche von Glanz und Gloria, vergangenen Triumphen einer Stadt zeugen. Lydius war gebeutelt von einigen verlorenen Schlachten, das konnte man an allen Ecken sehen. Nein, nicht an allen. Der von den Besatzern des Nordens eingesetzte Statthalter lebte natürlich in einem Palast, direkt gegenüber des Crispushauses vor ihrer Nase. Und täglich führt ihr Weg auch an der Konkurrenz vorbei, dem grossen prunkvollen Sklavenhaus von Lydius, in welchem der Sklavenhalter Bamoa residiert. Der Prätor und Bamoa schienen die einzigen zu sein, die von den Niederlagen der Stadt provitiert haben, denn selbst die hochkastige Heilerin muss ihr Dasein in einem einfachen kleinen Haus am Stadtrand fristen. Was stimmte hier nicht? Zahlt denn nicht die ganze Stadt Tribute an die nordischen Besatzer, oder wird vielleicht einiges der vom Volk gezahlten Steuern von einigen wenigen Nutzniessern einbehalten? Lucia würde es herausfinden.
Der Zustand ihres Vaters wurde nicht besser, im Gegenteil, seine Launen immer übler, und Herta, seine Sklavin versorgte ihn gegen die Anweisung Lucias weiterhin mit Paga.


Lucia bei ihrem Vater Julius

Doch es gibt auch Lichtblicke im Hause Crispus. Als Lucia vor einigen Tagen mal wieder zum Hafen geht, um nach dem Schiff mit neuer Ware aus dem Süden Ausschau zu halten, kam diese zwar immer noch nicht an, aber dafür  ihre treue Topfsklavin Gelasia, den Esel voll beladen mit Allerlei vom Crispusschen Landsitz ausserhalb von Victoria. Lucia hatte sie sehnlichst erwartet und brauchte sie hier, ihren grossen Besen, ihren grossen Kochlöffel und auch ihren Verstand. Und da stand sie mit dem störrischen vollbepackten Esel inmitten anderer Ankömmlinge.

Topfsklavin Gelasia mit Esel

Mit Gelasias Hilfe und Emsigkeit wurde das Haus auf Vordermann gebracht, das Unkraut auf der Terrasse entfernt, und ein Hauch von Luxus hingezaubert, war der erste Eindruck eines Hauses doch ausschlaggebend für die darauffolgenden Geschäfte.
Einen Wachmann, Olaf, konnte sie auch schon einstellen, welcher sich als pflichtbewusst und loyal entpuppt, wich er doch auf der Reise nach Belnend nicht von ihrer Seite.
Mit dem Sklavenhändler Bamoa, der Konkurrenz hat sie es sich nun entgültig verscherzt, weil sie von einer Neuwahl des Kastenersten sprach. Gaius hätte die Dinge wohl anders geregelt, allerdings wäre man ihm, einem Mann, auch respektvoller begegnet, als ihr. Lucia sollte sich wohl daran gewöhnen, dass die Dinge hier in Lydius anders liefen, als in Victoria, sie muss andere Wege finden, um hier nicht gnadenlos unterzugehen.
Ihre Schwägerin Tiberia  stand, escortiert von 5 hünenhaften Rarii, eines Tages plötzlich vor ihr. Lucias Freude war gross, hatte sie Tiberia lange nicht gesehen, seit diese den zwiespältigen Rarius Arreconius zum Gefährten nahm.

Ankunft Tiberias in Lydius




 

Ankunft des ehemaligen Wachmanns Egil

Und dann steht kürzlich Egil, der ehemalige nordische Wachmann des Sklavenhauses Crispus in Victoria, und späterer Verwalter der sich im crispusschen Besitz befindlichen Hafenmeisterei, vor der Tür und sieht wieder aus wie ein Nordmann, dabei hatte ihn Lucia in Victoria fast komplett domestiziert, soweit, dass er zum Teil schon feinen Zwirn am Leib hatte. Und irgendetwas hatte den armen Egil völlig aus der Bahn geworfen, seinem Auftreten nach. Man würde sich ihm annehmen und eine Lösung finden, wenn es sein muss mit Hilfe von dubiosen Kräutern oder sonstigen Mixturen.

Mittwoch, 10. Mai 2017

So viel Neues




Sklavenhaus Crispus in Lydius
 



Da war sie nun, angekommen in Lydius, im Haus ihres Vaters. Jemand hatte Lucia dorthin berufen, da es mit ihrem alten und kränkelnden Vater bergab ging. Es hätte sie keine Nachricht härter treffen können als diese, nicht ihres Vaters wegen, sondern, dass man von der ältesten Tochter des Julius Crispus erwartet, dass sie sich nun all der Dinge annimmt, die da kommen, da sind, und gewesen sind, denn ein einziger Blick in die Bücher ihres Vaters genügte, um festzustellen, dass er kurz vor dem Bankrott steht. Und wo war Cecilia, ihre jüngere Schwester? Lucia wähnte sie hier, hier in ihrem Elternhaus bei ihrem Vater. Cecilia würde sich um alles kümmern, Vater hatte doch bereits einen gut betuchten Gefährten ausgesucht.
Stattdessen findet Lucia ein heruntergewirtschaftetes Sklavenhaus vor, lange wurde hier nicht mehr geputzt, geschweige denn Sklaven verkauft. Ihr Vater lag den ganzen Tag im Bett, und eine eher minder gut ausgebildete Sklavin kümmerte sich mehr schlecht als recht um ihn. Aber ihr Vater war nicht ein alter kränkelnder Mann, so wie man ihn sich vorstellt. Nein, Julius war nach wie vor der Tyrann, wie Lucia ihn in Erinnerung hatte. So erbärmlich er in seinen Kissen lag, welche mit sonderbaren eingetrockneten Flecken versehen waren, ewig nicht gewaschen wurden, der Schein trug. Alle Nase lang rief er nach ihr, um sich zu beschweren, letztendlich ihr die Schuld zu geben für das ganze Dilemma, in dem er nun steckte, und sie. Zu dem Verbleib von Cecilia konnte er nichts sagen, sie war wohl einfach abgehauen. Ja ja, Lucia war damals auch nur allzu gerne fortgegangen mit Gaius nach Rovere, und später nach Victoria. Aber Cecilia, nein, die hatte gefälligst hier die Stellung zu halten. Lucia würde jemanden beauftragen, der sie ausfindig machen würde, und dann... das wissen nur die Priesterkönige.

Gaius war noch immer in Rovere, dort wollte sie ihn zunächst auch lassen, schliesslich hatte er dort wichtige Dinge zu erledigen. Zudem wird Lucia ihre Schwester Cecilia  finden, und ihr irgendwie beibringen, was auch immer man darunter verstehen mag, nach Lydius zurückzukehren, damit Lucia ihr gewohnt luxuriöses Leben weiter führen konnte.

Auch gab es keinerlei Bestand an Ware, die einzige Sklavin war die, welche ihren Vater betreute. Doch war es nur eine Frage der Zeit, bis auch sie sich aus dem Staub machte. Lucia würde sie vorher verkaufen, verkaufen müssen, denn die Kassen des Sklavenhauses sind leer, die Bücher schlecht geführt, und Lucia weiss noch nicht, ob irgendwo in Lydius noch irgendwelche Rechnungen zu begleichen waren. Ihr nächster Gang wäre naheliegend in die Taverne, doch vorher würde sie am Hafen nach neuen Angestellten Ausschau halten, so mancher ist doch froh eine Arbeit zu haben. Sie brauchte Wachen und jemanden, der neue Sklaven besorgte, damit die Kassen endlich wieder klingeln.


Sonntag, 14. September 2014

Schutt und Asche




Jeden Tag geht sie zur Baustelle, steht zwischen Steinen, Sandhaufen, Holzbalken und sonstigem Baumaterial herum. Wahrscheinlich ist sie es, die dafür sorgt, dass es langsamer voran geht, da sie ständig was zu nörgeln hat, hier wollte sie ein grösseres Fenster und dort gar keines.
Immerhin hatte man mit dem Wiederaufbau des Ludus angefangen.
Es waren einige unbeschwerte Tage im Landhaus gewesen. Sie hatten einige Gäste dort, haben gefeiert, das Leben in vollen Zügen genossen.
Währenddessen allerdings haben die Priesterkönige wohl Victoria verlassen, vielleicht konnten sie es nicht mehr ertragen, was sie dort täglich sehen mussten.
Auf dem Weg zurück nach Victoria hörte sie schon davon, hörte, dass es einen Aufstand gab, viele Tote, doch dass die Aufständischen ihren Ludus nicht verschont hatten, das glaubt sie erst, als sie dort steht, inmitten dem Schutt, dem Staub, der Asche.
Es gibt nicht viel, was Lucia erschüttern kann, die Trennung von Gaius war ärgerlich, doch sie waren beide so wütend aufeinander, sie ist es immer noch, doch das haut eine Lucia nicht aus den Latschen, schliesslich kam sie ziemlich gut weg bei der Geschichte, da er ihr Landhaus und Ludus überlassen hatte. Den Ludus, welcher nun nur noch ein Haufen Steine, verbrannter Balken war, aus dem hier und dort noch Rauch steigt.
Nach anfänglicher Fassunglosigkeit und einigen Tagen in Schockstarre im Haus ihrer Mutter krempelt sie die Ärmel hoch, geht Pavidus ziemlich auf die Nerven, damit der Ludus schnell wieder aufgebaut wird.
Und da war Titus, dieser junge Schriftgelehrte, das angebliche Mündel ihrer Mutter, recht grün wohl noch hinter den Ohren. Sie weiss nicht so recht, wie sie mit ihm umgehen soll, ja, er ist ebenso wie sie ein Kind ihrer Mutter, und doch ist er nicht wie Illarion.
Illarion und sie haben den gleichen Vater, wachsen zusammen auf, haben sich gegenseitig verpetzt und beklaut und doch geliebt.
Titus trägt blau, er ist nicht wie sie, nicht wie Illarion, und Lucia befürchtet, dass er mehr sein Vater sein könnte.
Es ist eng im Haus ihrer Mutter, schliesslich mussten dort auch alle Gladiatoren und Sklavinnen des Ludus unterkommen, welche Lucia nun für die Baustelle abberufen hat.
Natürlich vermisst sie Gaius, denn dann würde der Ludus sicher schon morgen wieder aufgebaut sein, doch der ist in Rovere, weiss von all dem nichts und Lucia ist die Tochter ihrer Mutter, es wird nicht gejammert und nicht liegen geblieben, sondern das Kinn erhoben und weiter gegangen.
Irgendwas passiert oben an der Curia, Absperrungen, Wachen. Arreconius, ihr neuer Schwager hat etwas damit zu tun, erfährt sie. Gestern fand die Trauerfeier statt für die vielen Toten und Tasdron, dem Administrator, ja, den hat es auch erwischt.
Vieles muss nun neu geregelt werden, gestern eine Ratsversammlung.
Und da ist noch Lomerus, dieser zurückhaltende Medicus, welcher die letzten Tage versucht hat, das Chaos zu ordnen. Gut, dass er da ist.


Dienstag, 19. August 2014

Auktionismus



Aus dem Tagebuch des Gaius Crispus:

Sonntag Sklaven verscherbelt. Wunderbare Dramaturgie, alles dabei. Hatte eine ausgezeichnete Kette eingekauft für ne Tospit und ein Ei. Direkt vom Schiff, schön sortiert. Rotseidene, Topfsklavinnen, ne Exotin aus der Tahari, eine mit Schriftwissen, eine mit kaufmännischen Hintergrund und eine ganz neue. Erlaubte mir, dem Volk alles zu bieten: ferne Länder, dunkle Haut. Ein Hammerangebot ab 1 Kupfer - und zuletzt eine Kampfauktion um eine horrende Summe. Wunderbar spannend fürs Volk. Unterm Strich gleiche Gewinnspanne wie im Sklavenhaus - passiert in der Summe meist bei Auktionen. Bringen eigentlich nix außer Werbung und mir nen wunden Hals.

Vorher gabs noch nen Kämpfchen im Ludus, um die VIP-Kunden locker zu machen. Alles Verkaufstaktik. Schnaps und Wein aufs Haus. Wer Lust hatte, konnte sich mit den Gladiatoren messen. Lustiges Schauspiel - natürlich nur mit Holzschwertern, ist klar.

Anmerkungen:
- Termin für Kastenversammlung machen und als Kandidat für den Job als Quästor aufstellen lassen. Dillus kandidiert auch dafür -> Deal mit Baratheus machen: die sollen sich den Prätorenjob von Quintus schnappen und bekommen meine Zustimmung im Rat, wenn sie Dillus zurückpfeifen und dafür Zustimmung zum Quästorenjob für mich und damit für die Handelskaste geben.
- darüber mit Vega reden bei Gelegenheit und auch über Gefährtenvertrag Arreconius/Tiberia. Muss noch gepimpt werden, merkt nen Rotkastiger eh nicht. Bisschen mit Vega flirten und heiß machen. Springt bekanntlich gut drauf an. Evtl zusagen, sie im Gegenzug mal von zwei bis vier Gladiatoren… Besser als Silber. Auf Silber unterm Tisch springen die alle so zickig an. Albern.



Freitag, 15. August 2014

Crispussches Allerlei




Die Tage nach der Ratssitzung vergingen wie im Flug. Natürlich hat die Sitzung nicht das gewünschte Ergebnis gebracht. Etliche Silber wurden umsonst gezahlt, sowie etliche Gespräche für nichts und wieder nichts geführt. Aber so ist das nun mal, es kommt meistens anders.
Doch natürlich hat man einen Plan B, und verschwendet keine Zeit, nun diesen umzusetzen.

Arreconius wird dennoch die Gefährtenschaft mit Gaius Schwester Tiberia eingehen, auch wenn er nun nicht mal mehr Ädil ist, und auch nicht wirklich was an den Füssen hat.
Er trägt das scharlachrot der Krieger und besitzt Mut, und das Haus Crispus die Mittel.
Der Vertrag wurde von Lady Vega bereits aufgesetzt und wartet nur noch auf die Unterzeichnung.

Totilas erwartet, dass seine Schwester Seraphina, welche aus für Lucia  unersichtlichen Gründen Unterschlupf im Ludus gesucht hat, nach Hause geschickt wird. Natürlich, schliesslich bedarf so etwas der Absprache mit dem Oberhaupt der Familie, wollte man keinen Skandal heraufbeschwören.

Die Sache mit der von Vedius aufgefundenen Sklavin Copper geht seinen Gang, und eine hübsche Nichte von Lomerus taucht in Victoria auf, Valaria.

Das Haus Crispus hat etliche schöne Sklavinnen für die Versteigerung beim Liebesfest am Sonntag eingekauft. Die Kassen des Ludus werden ab der achten Stunde lauter klingeln, verkauft man in einer Hand sonst ca. 150 Sklavinnen, so wird es diese Hand erheblich mehr sein.
Ein Sklavenblock wird eigens dafür aufgebaut, und Gaius wird nicht müde sein, diese schönen jungen Frauen mit überzeugenden Verkaufsargumenten anzupreisen und an den Mann zu bringen.

Ein Kastentreffen der Händler ist geplant, es fehlt nur noch der Termin, und eine Einladung zum Essen von Markus Baratheus flattert ins Haus.
Lucia ordert bereits neue Kleider, immerhin muss sie gegen die neue Frau des Hauses antreten. Muss sie nicht, aber Frauen müssen das wohl, besonders Frauen wie Lucia.
Vor dem Crispusschen Landhaus steht etwas Eigenartiges, sicher zur Freude von Gaius.


Wer steht denn da vor'm Landhaus?


Donnerstag, 7. August 2014

Der Puppenspieler



Lucia war gestern so damit beschäftigt zwischen Kerker, Ludus und Unterstadt herumzulaufen, dass sie keine Zeit hat, nein, gar nicht den Kopf frei hat, um überhaupt daran zu denken, ein paar schicke Fotos zu machen.

Mehrfach hat sie sich durch Haare raufen die Frisur zerstört und einerseits Gaius, Ihren Gefährten herbeigesehnt, da sie sich am Rande des für Fauen Möglichen bewegte, andererseits war sie froh, dass dieser sich nicht die Haare raufen musste, und wahrscheinlich mit dem Sklavenlieferanten ausserhalb der Stadt dem übermässigen Kalanagenuss fröhnte.

Doch war Eile geboten, und sie sieht sich gezwungen zu handeln.
Die Vorwürfe gegen den Verwalter der Hafenmeisterei,  Egil, der im Dienste des Ludus steht, waren sowas von an den Haaren herbeigezogen, dass gross auf seiner Stirn steht 'ich bin ein Bauernopfer', neben seinen Runen.
Entführung und Diebstahl wird ihm vorgeworfen, und man würde ihn so lange foltern, bis er sagen würde, was man hören will, und sicher war das weit entfernt davon, die Wahrheit zu sein.
Heimsteinlose sind da sehr gut für geeignet, da sie nicht auf den Schutz der Stadt hoffen konnten.
Und ob Vega, welche ihre Hilfe angeboten hatte, immerhin hat Egil für die Stadt gekämpft, rechtzeitig Erfolge haben würde, war zu bezweifeln. Das begriff Lucia spätestens jetzt, als sie Aedil Arreconius im Kerker aufsucht.
Aufreibende Wortgefechte werden sich geliefert, wobei Lucia ständig aufpassen muss, die Grenzen des für Frauen möglichen nicht zu überschreiten.
Ein fragenaufwerfendes Pergament gerät in Lucias Hände. Sie schickt zwei Wachen mit Gladiator Vedius und Sklavin 333 ins Landhaus vor den Mauern Victorias, um Tiberia schnellstmöglich zurück zu holen, spricht mit dem angehenden Baumeister Pavidus, welcher ihr in Sachen gestohlene Kette weiterhilft, und letztendlich ist Egil auch wieder ein freier Mann.
Doch was hat Araneus Schwester Anaya damit zu tun?
Und warum wurde das Ganze inszeniert?  Lucia qualmt der Kopf, doch am Ende das Tages hat der eigentliche Fädenzieher ein Gesicht.
Während Tiberia sich in ihren Kissen in den Schlaf weint, kann Lucia das mit einem zufriedenem Lächeln auf ihren Lippen.
Am Sonntag ist die Sitzung im Hohen Rat.
Lucia notiert neue Termine in Gaius Kalender. Tavernenabend mit Lucius, dem Baumeister, um das wieder gerade zu biegen, mit Arreconius sprechen, mit Tiberia sprechen, mit Fauna sprechen, mit Dillus sprechen, welcher Plakate an die Luduswand geklebt hat, und bei Lucia die gefährtenschaftlichen Wogen glätten :)



Mittwoch, 6. August 2014

Spindoctors in da Cripushouse

Beim Spenden im Tempel.
Tagebucheintrag von Gaius Crispus:

Habe heute wieder mal keine Ahnung, was ich tue und warum. Sekretariat in Gestalt von Lucia händigt mir die Termine des Tages aus, und mein Ziel ist wohl, sagt mir Lucia, dass Arreconius 1. Schwert wird und damit eine gute Partie für meine Schwester Tiberia. Dass ich außerdem eine Mehrheit besorge, um zu verhindern, dass sich Marcus Baratehus zum Administrator wählen lässt und Tasdron verdrängt, weswegen er eine Verbindung mit den Salutaris einging, um schon mal Stimmen der Grünen Kaste für sich zu haben.

Aha, sage ich und kapiere nur die Hälfte, aber wird schon richtig sein. ist halt so - als wichtiger Mann mit hunderttausend Ämtern und einem Großunternehmen bist du angewiesen auf dein Backoffice. habe ich selbst ja auch immer gesagt: Lenken kannst du nur, wenn du hinter irgendwem stehst.

Egal, jedenfalls renne ich zum Tempel, haue einen Sack Silber als Spende dahin und beklage das Elend in der Stadt, das Vermischen der Kasten, die Dekadenz und alles und versichere die Tradition zu den Alten Tugenden des Hauses Crispus und bitte den Wissenden, mit mir für Ordnung zu sorgen im Rat und Arreconius als 1. Schwert zu installieren. Der Wissende wird fuchsteufelswild über die Zustände, fuchtelt mit blauen Flämmchen in den Händen herum und guckt von schräg nach links. Jedenfalls ziehe ich ihn auf meine Seite, und er sagt noch, ich solle auf Lucia achten, die rieche lüstern. Kann gar nicht sein, sage ich, Lucia und lüstern? Niemals.


Beim Generieren von überflüssigem Ärger.

Aus irgendwelchen Gründen muss ich dann zu Lucius, dem Hausbauer. Für schönes Wetter sorgen und den auf meine Seite ziehen. Ich denke im Hinrennen noch „auf welche Seite und wofür?“, und dann sind wir schon drin. Pavidus ist auch da und erklärt irgendwas mit Latrinen in der Unterstadt. Ich überlege noch: Die Rote Kaste kümmert sich ums Kacken? Und erfahre kurz drauf von Lucius, dass sie eher Scheiße baut - und zwar in Form von Arreconius, ausgerechnet, der wohl Magistrate beschimpft und Lucius als Hampelmann. Inutitiv rede ich das runter, Lucia auch, ja der habe sicher den Mund voll gehabt und rede immer so undeutlich. Ehrenmann habe der bestimmt gesagt oder wen anders gemeint. Nee, meint Lucius, von wegen. Und weil er Arreconius ja nicht fordern könne, um seine Ehre wieder herzustellen, müsse der im Rat sich öffentlich entschuldigen. Sonst sei der nicht wählbar für den Job. Ein Ehrenmann in solcher hohen Funktion müsse auch zeigen können, dass er über den Dingen stehen könne.

Ja, klar, höre ich mich sagen und Lucia auch, wir reden mit dem. Und denke: Arreconius und sich öffentlich entschuldigen - eher werden die drei Monde viereckig oder der Vosk trocknet aus. Also ziehe ich die allerletzte Trumpfkarte, weil mir Lucia das noch geflüstert hatte, ich solle die ziehen - und sage: Ja, der Ludusumbau wäre ja auch noch und bestimmt lukrativ für dich, Lucius, ne. Wie der Wissende zuvor riecht Lucius aber was. Keine Lüsternheit, sondern Lunte. Und er so: So, Gespräch beendet, danke für den Besuch.

Vor die Tür gesetzt, frage ich mich: Ehm, was mache ich hier üebrhaupt? Dann wird mir dann so scheibchenweise klar, was ich da für einen Unfug angestellt habe den ganzen Abend lang und mache mein Backoffice in Form von Lucia frisch und raste Atemzug für Atemzug mehr und mehr aus: Was der Kack mit Lucius hier sollte und ich mich ohne Not lächerlich mache, weil im Rat sowieso Arreconius auf den Posten kommt und ich eigentlich gar keine Stimmen brauche und die Gelbe Kaste mich jetzt - ohne Not - für so einen korrupten Typen hält! Dass ich mich beim Wissenden unmöglich mache und über die Kastentreue doziere - und meine Schwester dann an Arreconius geben will! Und überhaupt!

Lucia sagt dann, jaaa, das ist doch alles, weil und deswegen und Aelius und Areneus und Baratheus und Salturais und Arreconius und Lomerus und Tasdron und Hotzenplotz und Hottentot, und mir schwirrt schon wieder die Birne. Also dampfe ich ab, mich abreagieren, ein paar Kampfsklaven im Ludus zusammenschlagen, die Egil festhalten soll.

Also ich muss ja sagen: Danach gehts mir immer besser.

Sonntag, 3. August 2014

Veränderungen




Es liegen grosse Veränderungen in der Luft über Victoria, man kann sie nicht greifen, doch man spürt es an jeder Strassenecke, jeder Gasse, in jedem Haus.
Und natürlich haben die Crispusse ihre Finger mit im Spiel, nicht umsonst nennt man sich nun das Erste Sklavenhaus der Stadt, und Gaius hat seinen ersehnten Sitz im Hohen Rat Victorias auch nicht aus Nächstenliebe bekommen.
Doch eine falsche Entscheidung, oder vielleicht aufs falsche Pferd gesetzt, kann wieder alles verändern.
Familie Crispus setzt bekanntermassen auf goreanische Werte, und daran orientiert sich ihre Handlungsweise, da sie diese erhalten wollen und alles andere zum Zusammenbruch der Gesellschaft führen würde.

Egil der Nordmann, seines Zeichens nun Verwalter der Hafenmeisterei, welche sich die Crispusse für Illarion, Lucias Bruder, wie auch immer ergattert haben, bringt so langsam Ordnung ins Chaos am Hafen mit Hilfe des eigens dafür eingestellten Kartographen Timaios.
Liegegebühren werden zu Gunsten der Stadt überarbeitet und es gibt schärfere Kontrollen bei der Wareneinfuhr.Tasdrons Kasse klingelt lauter und unter Gaius Aufsicht wird das Landhaus ausserhalb Victorias neu eingerichtet.





Bald schon wird man sich dort einige erholsame Tage gönnen können.

Doch zunächst steht eine opulente 'Weinprobe' mit Lucius, dem Baumeister und Gaius an. Kein Essen, da der Lucius, ebenfalls mit Sitz im Hohen Rat wohl das Gefühl hat, er würde zu verhungert aussehen, da ihm ständig Einladungen ins Haus flattern in letzter Zeit.
Auch die grosszügige Spende an den Tempel, welche Gaius dem Wissenden Serenus überreichen möchte, hat Lucia bereits in ein dunkelblaues Brokatsäckchen mit güldenen Verzierungen gesteckt. Ein goldenes C ziert die Front, nicht, dass Serenus da durcheinander kommt. Steht doch Serenus für die gleichen Werte wie Familie Crispus.

Gaius Schwester Tiberia hat es fast geschafft, die von ihr nicht so erwünschte Verbindung mit Araneus aus dem Hause Aelius zu umgehen. Dank dem ruhmreichen und mutigen Einsatz des Arreconius, als dieser mit der Flotte aus dem Hause Aelius den Vosk hinauf zog, ist aus dem einfachen Rarius ein Vielversprechender geworden, auf den man gerne setzt. Doch bis dahin muss noch einiges passieren. Und unerklärlicherweise hat die Rote Kaste Victorias bisher versäumt, Arreconius Verdienste angemessen zu würdigen, zu ehren.
Schliesslich kam man der vom Vosk aus drohenden Gefahr durch Piraten einen Schritt näher, denn gebannt ist sie noch nicht.
 Die geenterten Handelsschiffe des Tuchhändlers aus Cos Hortensius Basilius, führten nicht nur edles Tuch mit sich, sondern ganze Ladungen von Waffen, welche er für Lucius Longus, dem legendären Kopf der Voskpiraten Richtung Fina schmuggelte. Ein gefangener Rudersklave berichtete bei einem Verhör im Luduskeller davon.

Lucia führt viele Gespräche mit dem jüngst gewählten Volkstribun Lomerus, und ihre Mutter Fauna gewinnt an Leibesfülle. Bald würde man es nicht mehr übersehen können, und sich fragen, wer dafür verantwortlich ist, da Fauna derzeit ohne Gefährten ist. Fauna schien das alles nicht zu kümmern, da machte sich Lucia erheblich mehr Sorgen, weiss sie ja um Alles.


Fauna, Lucia und Gladiator Vedius beim Tratschen an der Strassenecke


Auch ist Markus Baratheus zurück aus Ar, doch alles ist anders, als Lucia zunächst angenommen hat, was sie sehr beunruhigt.
Für Lucias Geschmack völlig überstürzt holt er sich Betty Salutaris als Gefährtin ins Haus, hört Markus auf die falschen Leute? Lucia muss nun vorsichtiger sein, auch wenn sie ihre Zeit gern mit ihm verbringt, so war er doch unergründlich in seiner Person und Handlungsweise.

Mittwoch, 30. Juli 2014

Hafenszene mit Beinaheschlägerei: (von links) bei Crispus angestellter Schiffsheiler Lomerus, Porthos, der Lange, Brutus, der Schöne, Wachmann Egil vom Ludus Crispus, Aurora „von Sinnen“ Atticus und deren Sklavin Paniskalvin Kiku (mit auflackierten Häkeldeckchenmustern).


Die Crew der „Stolz von Schendi“ stellt sich als Mitarbeiter einer Import/Export-Handelsgesellschaft vor, wenn man sie fragt. Und ihr Schiff mit eben diesem Namen. Brutus, der Schöne, und Porthos, der Lange, gehören dazu. Auch Mick, den man „den Kloß“ nennt. Was nicht mit seinem Umfang zu tun hat. Er isst gern Klöße. Im Umfeld des Gesindels am Hafen und in den Tavernen der Unterstadt fallen die Burschen nicht weiter auf. Seemänner aller möglichen Städte treiben sich dort herum. Raue Burschen, die schnell aneinander geraten. Zum Beispiel mit ebenso rauen Burschen wie Egil aus dem Norden, dem Wachmann vom Ludus Crispus.

Die Crew der „Stolz von Schendi“ ist nach eigenem Bekunden besorgt um die Sicherheit auf dem Fluss - man hört von Kämpfen gegen Piraten, davon, dass Handelsschiffe gekapert wurden. Handelsschiffe mit fetter Beute für Victoria. Handelsschiffe, deren Ware natürlich für andere Empfänger bestimmt war. Empfänger, denen nicht gefällt, dass ihre Lieferung gestohlen wurde. Kunden von bestimmten Import/Export-Handelsgesellschaften, die sehr daran interessiert sind, ihre Ware zurückzuerhalten. Kunden, die dabei völlig legitim finden: Was mit dem Schwert in der Hand genommen wurde, darf man sich auch mit dem Schwert in der Hand zurückholen.

Aber bis dahin treiben sich lediglich einige weitere üble Burschen in der Unterstadt herum. Einige weitere unter Hunderten, die überhaupt nicht auffallen. Die dafür bezahlen, dass man die Fragen vergisst, die sie stellten - aus Güte, damit die Erben Begräbnisse bezahlen können, falls die Fragen doch nicht vergessen worden sind. Die bestimmte Türen am Kontor mit einem Kreidestrich markieren - weil sie sich zwar Luv und Lee merken können, aber ums Verrecken nicht links und rechts…

Samstag, 26. Juli 2014

Beunruhigende Neuigkeiten



Nun ist auch das letzte der sechs Schiffe der Flotte des Hauses Aelius unter dem Kommando des Rarius Arreconius im Hafen Victorias eingelaufen. Die Heiler haben alle Hände voll zu tun, in der Oberstadt, sowie auch in der Unterstadt. Reichlich Beute wurde gemacht, so heisst es und auch im Ludus füllten sich die Zellen.
Es stellt sich heraus, dass einer der gefangenen Rudersklaven etwas wusste, nachdem sich Luduswachmann Egil  mit ihm in Egilmanier 'unterhalten' hatte. Lucia schickte sofort eine Sklavin los, um Arreconius zu holen, welcher das Verhör nun fortführen sollte.


Araneus, Arreconius und Egil beim Befragen des namenlosen Sklaven

Arrec kommt mit Araneus in den Ludus und Lucia durfte mit anhören, dass die Dinge ganz anders liegen, als gedacht. Waffenschmuggel und es fällt ein Name. Lucius Longus. Viel hat man gehört von diesem berühmt berüchtigten Kopf der Voskpiraten, gruselige Geschichten, seine Seele soll so dunkel sein, wie seine Haut.

Auch Acca, die Tochter des Vogelhändlers hat in ihrer Kindheit schon Geschichten über den legendären Lucius Longus erzählt bekommen. Sie besucht mit ihrer Schwester Nell den Ludus, wollen eine Sklavin leihen
Lucia verspricht den beiden, da sie noch nichts Passendes für die beiden auf Lager hat, mit Sklavinnen auszuhelfen.

Vogelhändlertöchter Acca, Nell und Lucia 


Endlich kommt auch eine Sklavenlieferung wieder an am Hafen von Victoria.  Der Ludus hat einige Anfragen und Lucia schickt Nummer 334 sofort zum Baumeister Lucius, welcher sie schon länger um eine Topfsklavin bat. Sklavin 334 ist zwar keine, aber in ihren Papieren war der Vermerk beim Kleingedruckten, dass sie auch ein bischen  kochen kann. Zudem war sie hübsch, gut gebaut und hatte auch ansonsten gute Referenzen.
Sicher würde das den Baumeister Lucius über die doch mangelnden Kochkenntnisse hinwegsehen lassen. Lucia weiss ja nun, dass dieser nicht so genau hinsieht beim Sklavenkauf, immerhin hatte Lucius zum Ärger des Ludus statt bei ihnen mit vorzüglicher Beratung und zu angemessenen und fairen Preisen, eine Sklavin an der Strassenecke unter der Hand gekauft. Auf dem Schwarzmarkt, wie Lucia vermutet und sicher auch noch unverzollt und viel zu teuer. Aber das kennt man ja bereits von diesen Spontankäufen an Strassenecken oder in Tavernen.


Sklavin 334